Interview - Pfarrei Mariä Verkündigung zu Tegernheim

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Interview

Sakramente > Priesterweihe > Primiz in Tegernheim
Bildrechte: Lucas Lobmeier
 

Lucas Lobmeier wird am 29. Juni im Regensburger Dom, mit fünf anderen Weihekandidaten, zum Priester geweiht.
Die Priesterweihe ist aber nicht das Ziel eines langen Weges, sondern sozusagen der Startpunkt für den priesterlichen Dienst.
Lesen sie im folgenden Interview warum er sich entschieden hat Priester zu werden und wie es ihm auf diesem Weg erging.

Das Interview führte Christian Beirowski.

Lieber Lucas, wann ist in dir der Gedanke gereift Priester zu werden?

Das kam so nach und nach. Aber zum ersten Mal so richtig war das während meiner Ausbildung, die ich nach meiner Mittleren Reife begonnen hatte. Da hat mich mein damaliger Heimatpfarrer ein wenig darauf aufmerksam gemacht. Und mit der Zeit ist dieser Gedanke, dieser Wunsch in mir immer stärker geworden. Seit dem sind nun mehr als 11 Jahre vergangen. Berufung braucht auf jeden Fall ihre Zeit.

Du warst lange Jahre Ministrant in Tegernheim. Was nimmst du von diesem Ministrantendienst in deinen priesterlichen Dienst mit?

Meine Zeit als Ministrant hat mich in meinem Leben deutlich geprägt. Zum einen diese Erfahrung von Gemeinschaft, wo jeder mit seinen Stärken UND Schwächen willkommen ist, ganz anders als in so manchen leistungsorientierten Gruppen. Dazu noch das Verbindende, wenn man auf Fahrten, wie etwa der Sternsingeraussendung oder der Ministrantenromwallfahrt auf Gruppen aus dem Bistum oder sogar aus der ganzen Welt getroffen ist. Und natürlich das Übernehmen von verschiedenen Diensten in der Pfarrei, z.B. bei Sammelaktionen, Vorbereitungen zu Festen, Jugendarbeit und natürlich der Dienst in der Liturgie. All das kann man auch gut auf den Dienst als Priester übertragen.

Was würdest du gerne jungen Männern mit auf den Weg geben, die ebenfalls nachdenken Priester/Diakon zu werden?

Ein erster Schritt wäre es sich jemanden zu suchen, der diesen Weg schon gegangen ist und durch seine Art zu leben, als Priester oder Diakon, dir das Gefühl gibt: Es lohnt sich, ich bin mit dieser Entscheidung für mein Leben glücklich. Das gibt einem dann einen guten Rückhalt, wenn es schließlich dran geht selbst sich auf den Weg zu machen. Mutig der Frage nach zu gehen: Wäre das nicht etwas für mich?

Du wirst am 7. Juli deine Heimatprimiz in Tegernheim feiern. Was bedeutet dir das?
Es ist ein wunderbares Fest auf das ich mich sehr freue, besonders weil viele Menschen an diesem Tag oder bereits vorher, bei der Priesterweihe, mit dabei sind, die mich schon sehr lange begleiten und unterstützen. Es ist wie ein Etappenziel auf diesem Weg, der jedoch noch nicht zu Ende ist. Nach der Primiz erwartet einen ganz schnell der „pastorale Alltag" in der Pfarrei, auf den ich mich ebenfalls sehr freue.

Du hast dir diesen Primizspruch ausgewählt: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind". Was verbindest du damit?

Dieser Vers aus dem Römerbrief (Röm 8,28) begleitet mich schon sehr lange. Egal ob in meiner Ausbildungszeit, in den Jahren, als ich mein Abitur nachgeholt habe oder während des Studiums, er gab mir das nötige Vertrauen diesen Weg zu gehen. Gott hat einen Plan, für eine jede und einen jeden von uns, diesen gilt es nur zu entdecken.

Die Priesterweihe legt nicht etwa das Ziel, sondern den Startpunkt für einen langen und sicher nicht immer leichten Weg als Priester fest. Was wünscht du dir für diesen Weg?

Eine gute Frage. Am meisten wohl die Begegnung mit Menschen, die bereit und neugierig sind den Glauben zu entdecken und zu be-leben. Als Priester selbst brennt man sehr schnell aus, wenn die Gedanken sich in einem breit machen, dass ohne einen nichts läuft. Wie gut es einer Pfarrei tut, wenn man die Menschen mit ihren verschiedenen Fähigkeiten einbindet und ihnen Verantwortung übergibt, das habe ich in meinem Praktikum in Weiden erleben dürfen.

Für viele ist der Dienst eines Priesters „uncool", oder „nicht mehr zeitgemäß". Was sagst du diesen Menschen?

Da darf jeder gerne seine eigene Meinung dazu haben. Und über diese würde ich gerne mit ihm oder ihr ins Gespräch kommen. Vielleicht zeigt sich ja bei genauerem Hinschauen doch ein bisschen mehr als das typische Bild vom Pfarrer. Man muss ja nicht gleich Feuer und Flamme dafür werden. Aber möglichweise entsteht bei einem solchen Gespräch die Chance jungen Menschen zu zeigen: der Glaube könnte auch in deinem Leben eine Rolle spielen?!

Lieber Lucas, du hast keinen klassischen Weg bis zu deiner Priesterweihe hinter dir. Sind Umwege gar nicht so schlecht, um am Ende doch ans Ziel zu gelangen?

So ein Weg denke ich braucht auf jeden Fall seine Zeit. Da sollte man wirklich nichts überstürzen und sich lieber nochmal ein Jahr mehr Zeit nehmen, wenn man das Gefühl hat. Zudem bin ich dankbar für die vielen Erfahrungen die ich durch diesen „kleinen Umweg" mitgenommen habe. Das Arbeitsleben zu kennen, ein wenig unterwegs gewesen zu sein, das gibt einem Weitblick und Reife, um bestimmte Dinge anders an zu gehen. Ich würde es auf jeden Fall wieder so machen.

 
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